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2022

Aktuell

NWWE digital: Von Schaumwein, Schwefel und Unternehmerinnentum

Endlich wieder Netzwerkwochenende! Aber immer noch Corona. Darum hieß es am 12. und 13. Februar zum zweiten Mal: netzwerken, aber digital! Beeindruckend: Mehr als 200 Vinissima sind der Einladung gefolgt. Sie erlebten gemeinsam ein facettenreich Programm, haben mit den Referent:innen diskutiert, gemeinsam Schaumweine verkostet – und haben, erstmals digital, einen neuen Vorstand gewählt.

Schaumweinverkostung mit Jennifer Henne-Bartz und Gerhild Burkard

Auf vielfachen Wunsch war eines der Themen in diesem Jahr „Schaumwein“.  Dr. Ruth Fleuchaus, Professorin für Weinmarketing und Management an der Hochschule Heilbronn und Vinissima der ersten Stunden, warf einen Blick auf die Marktchancen für deutschen Winzer(innen)sekt. Die Wertschätzung für den Schaumwein sei bei Kund:innen hoch. Trotzdem sei er immer ein Nischenprodukt geblieben. „Es muss gelingen, ‚Winzersekt’ als Marke zu stärken“, sagte die Expertin für Weinmarketing. Damit könne nicht nur der Marktanteil vergrößert werden – auch höhere Preise könnten dadurch eine bessere Akzeptanz finden. 

Ganz besondere Schaumweine gab es zur Verkostung: aus Portugal etwa einen Grünen Veltliner, eigentlich eine typisch österreichische Rebsorte, und einen Blauen Portugiesen aus Ungarn. Ihre Gemeinsamkeit: Die Weine stammten aus Europa und waren von und mit Frauenhand produziert. Die ungewöhnlichen Weine stellten Gerhild Burkard, ausgebildete Sommelière und Schaumwein-Expertin, und Jennifer Henne-Bartz, Winzermeisterin und Leiterin der Deutschen Wein- und Sommelierschule in Neustadt (und zu dem Zeitpunkt auch noch unsere 1. Vorsitzende!), gemeinsam vor. Zum Abschluss gab es einen Champagner aus CO2-neutraler Herstellung, dem außerdem kein Schwefel zugesetzt worden war – beides nicht selbstverständlich für die Champagne. 

3 unter 30: Einblicke in die aktuelle Forschung 

Jennifer Henne-Bartz hielt passend dazu einen Vortrag über Schwefel in der Schaumweinproduktion und griff damit ein Thema auf, über das am Vormittag Christina Fischer, Absolventin der Hochschule Geisenheim University, referiert hatte. In ihrer Abschlussarbeit untersuchte sie verschiedene physikalische und mikrobiologische Techniken zur Bereitung von Weinen ohne Schwefel. Damit war sie eine von „3 unter 30“, die den Vinissima-Mitgliedern ihr Forschungsthema vorstellte. Carolin Häußer (Hochschule Heilbronn) präsentierte ihr Marketingkonzept für eine Weinlinie mit dem „Winnender Mops“ und Eva-Maria Loersch (Weincampus Neustadt) sprach über erfolgreiche virtuelle Events am Beispiel von Online-Weinproben und war damit ganz nah an der Zeit. 

Genau wie Trixi Bannert, Weinfachberaterin mit Weingroß- und Einzelhandel in Münster und langjähriges Mitglied bei Vinissima. In ihrem Impulsvortrag sprach sie über „Kreative Ideen in schwierigen Zeiten“. Sie erzählte, wie sie mit den Herausforderungen, die durch Corona entstanden sind – etwa bei der Zusammenarbeit mit der Gastronomie – umgegangen ist und aus der Not neue Konzepte entwickelt und umgesetzt hat. 

Nachhaltigkeit in der Weinwirtschaft – ein Problem oder Teil der Lösung?

Wie wichtig Strategien auch jenseits von Corona in der Weinwirtschaft sind, machte Dr. Marc Dressler, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship an der HWG Ludwigshafen, deutlich. Er sprach über die Frage, ob Nachhaltigkeit eine Herausforderung oder sogar Teil der Lösung ist. Er berichtete, dass gerade Frauen das Thema Nachhaltigkeit im Blick hätten. Sein Rat: „Gutes tun und darüber reden.“ Denn soziales und ökologisches Handeln sei für viele Konsument:innen heute auch ein Verkaufsargument, das auch höhere Preise rechtfertigt. So würde ein nachhaltiger Ansatz nicht nur der Gesellschaft, sondern auch dem Unternehmen nützen. 

Christian Hormuth, Finanzexperte und Winzer, widmete sich ebenfalls einem gerade für Frauen wichtigem Thema: die Chancen für Anleger:innen am Kapitalmarkt. Er zeigte auf, wie wichtig es ist – gerade in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation – Geld nicht auf dem Sparbuch liegen zu lassen. Auch erklärte er die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage und stand, wie alle anderen Referent:innen des Tages, nach seinem Vortrag Rede und Antwort. 

Last but not least ging es am Netzwerkwochenende  auch um „Perfektionismus“. Darüber sprach Dr. Christine Altstötter-Gleich, Dozentin an der Universität Koblenz-Landau und Perfektionismus-Expertin, am Sonntagmorgen. Sie zeigte auf, wann Perfektionismus primär positiv ist und beispielsweise zu Erfolgen im Beruf und im Privaten führt und wann er Auslöser für psychische Erkrankungen sein kann. 

Stefanie Herbst zur neuen Vorsitzenden gewählt 

Auf den Vortrag folgte erstmals eine digitale Vinissima-Mitgliederversammlung. Dafür wurde eigens die Geschäftsordnung angepasst und juristisch überprüft. 

Außerdem haben die Vinissima, natürlich ebenfalls digital, einen neuen Vorstand gewählt. Neue Vorsitzende ist Stefanie Herbst, ihre Stellvertreterin Corinna Sauerburger. Jennifer Henne-Bartz als 1. und Simone Böhm als 2. Vorsitzende hatten sich nicht erneut zur Wahl gestellt. 

Einen ausführlichen Bericht zu den Vorstandswahlen & unseren neuen Vorstand findet du hier.

Text und Bilder: Vinissima

 

 

 

 

 

 

Vinissima digital – mit unserer Geschäftsführerin Silke Wolz
 

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