Vinissima in der Winzerhalle Carl Klein

Im April besuchte die Regionalgruppe Franken Vinissima Carmen Forner an ihrem Arbeitsplatz in der Winzerhalle Carl Klein in Kitzingen. Die Winzerhalle ist eine Dienstleistungskellerei. Dies bedeutet, dass Kunden ihre Trauben wie gewohnt ernten, diese dann in Kitzingen anliefern und schließlich den fertigen Wein gefüllt oder als Fasswein abholen können. Im Gegensatz zu den Genossenschaften bekommt der Winzer bzw. Traubenproduzent zu 100 Prozent seinen Saft/Most/Wein wieder zurück.
Die Winzerhalle fasst etwas über 400.000 Liter und betreut aktuell rund 55 Kunden. Hierbei handelt es sich um die unterschiedlichsten Erzeuger. Die Spanne reicht vom Hobbywinzer bis hin zu großen Weingütern, die lediglich den Ausbau auslagern oder sich auf einzelne Segmente spezialisieren möchten. Außerdem kommen die Kunden aus den unterschiedlichsten Gebieten. Zwischen Bodensee und Göttingen wachsen die Trauben, die in der Winzerhalle ausgebaut werden.
Kunden der Winzerhalle haben freie Hand! Die Winzerhalle bietet eine fachliche Beratung für jeden Kunden, sodass auch unerfahrenen Produzenten die Entscheidungen zum ersten Wein leichter fallen. Die persönliche Handschrift des Winzers soll nicht verloren gehen, weshalb alle Arbeitsschritte sehr individuell auf die Vorstellungen des Kunden abgestimmt werden.
Die Winzerhalle verfügt über modernste Technik: Die Traubenannahme kann über Leseboxen, Maischewagen oder mit Hilfe von Kipphängern erfolgen. Entrappen, sortieren, maischen, Maischestandzeit, abpressen! Die Vorklärung kann über die Sedimentation, Flotation oder Kammerfilter erfolgen. Durch die technische Ausrüstung kann auf die unterschiedlichen Qualitäten und Ansprüche der Moste reagiert werden. Durch die Kühltechnik der gesamten Halle erfolgt die Gärung kontrolliert und wird täglich sensorisch überwacht.
Auf Wunsch ist auch ein Ausbau in Holzfässern der Kunden möglich. Andernfalls reifen die Weine in Edelstahltanks unterschiedlichster Größen.
Die Abfüllung der Weine erfolgt ebenfalls in Absprache mit den Kunden. Zeitpunkt und Ausstattung können frei vom Kunden gewählt werden. Dadurch stehen dem Kunden sämtliche Flaschenformen, Kapselfarben und Verpackungsmöglichkeiten zur Verfügung ohne dass auf Gebindegrößen Rücksicht genommen werden muss. Für den Winzer bedeutet dies, dass er keinen Lagerraum für Restbestände vorhalten muss.
Text: Carmen Forner
Fotos: Gabriele Brendel