Netzwerkwochenende in Würzburg

Eine Winterreise Ende Januar führte 150 VINISSIMA nach Franken, um sich dort auszutauschen und weiterzubilden.

Das Netzwerkwochenende 2015 begann am Freitag mit einem Besuch im Weingut Wirsching in Iphofen, wozu Andrea anlässlich ihres Geburtstages bei einer Weinprobe mit Vesper und einer Kellerführung einlud.

Die Weinfrauen fuhren danach bester Dinge nach Würzburg und trafen die später Angereisten in der „Alten Mainmühle“, einem gemütlichen Lokal direkt an der Alten Mainbrücke. Nach dem Abendessen begaben sich die Einen auf einen geführten Spaziergang durch das nächtliche Würzburg, andere saßen noch lange zusammen. Eine kleine Gruppe tanzte fröhlich bis spät in die Nacht im Hotel Maritim, das an das Congress Centrum angeschlossen ist und wo am nächsten Tag die Vorträge stattfanden.

Der Netzwerktag unter dem Motto „Identität – Wein und Wir zwischen Heimat und der großen Welt“ begann mit einem Vortrag von Hanni Rützler aus Wien über „Aktuelle Foodtrends im Zusammenhang mit Genuss, Geschmack und Gesundheit“. Gerade im Nahrungsbereich wird in Zeiten der Globalisierung die Regionalität zu einer Antwort. Gleichzeitig droht bei vielen Jugendlichen die Fähigkeit, bewusst zu schmecken, durch zu viel industriell verarbeitete Nahrung verloren zu gehen – ein Dilemma, das langfristig auch die Weinbranche betrifft.  

Ihre eigenen Fähigkeiten zu schmecken testeten die Vinissima im Anschluss daran mit einer Verkostung von internationalen Rotweinen, durch die Paula Bosch führte. Sie forderte das Urteilsvermögen der Weinfrauen mit der Aufgabe, die einzelnen Flights nach Herkunft und Preis einzuschätzen. Daneben diskutierte sie aktuelle Rotweinthemen mit dem Publikum, das sich für diese Präsentation mit Standing Ovations bedankte.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen schaffte es Dr. Kolesch, ein Vordenker der fränkischen Weinwirtschaft, das Suppenkoma der Teilnehmerinnen zu überwinden und sie mit einem provokativen Vortrag über die Zukunft von Wein und Region aufzurütteln. Gerade in Deutschland, wo sich die Weine der ganzen Welt im Markt tummeln, muss die Region eine wichtigere Rolle bei der Weinvermarktung spielen. Weintourismus, das Herausarbeiten regionaler Besonderheiten und ganzheitliche, emotionale Konzepte sind Aufgaben für die Weinbranche. Dabei forderte er explizit Vinissima auf, darüber nachzudenken, welchen Beitrag die Weinfrauen hier leisten könnten.

Bei Kaffee und Schokolade (gesponsert von Art of Chocolate) wurde noch heftig darüber diskutiert. In der anschließenden Podiumsdiskussion, die Beate Schindler moderierte, ging es vor Allem um das Thema „Frau“. Monika Hohlmeier erzählte von ihrer persönlichen Geschichte und ihren Erfahrungen als Europapolitikerin in Brüssel, wo das Netzwerken eine besondere Bedeutung hat. Paula Bosch berichtete über den harten Weg als Sommeliere bis an die Spitze im „Tandris“ in München und Franzi Schweiger, Sterneköchin aus München sprach über die Herausforderungen von Beruf und Privatleben.

Für den Abend koordinierte Christina Fischer einen spannenden Wein- und Speisenparcours in den „Bürgerspital-Weinstuben“. Die Kombinationen hatte sie im Team mit Alexander Wiesenegg und in langen Vorproben ausgetüftelt. Alle waren davon begeistert, genossen das schöne Ambiente  und die Möglichkeit, die Plätze zu wechseln und sich mit vielen Vinissima unterhalten zu können.

Nach einer kurzen Nacht stand der Sonntag ganz im Zeichen der Mitgliederversammlung, die in der Zehntscheune des Julius-Spitals stattfand. Dort stellte der Vorstand nicht nur die Aktivitäten des vergangenen Jahres vor, sondern auch neue Mitglieder, sowie die ersten Planungen für das Jubiläumsjahr 2016. Nach einer Führung durch die ausgedehnten Keller und einem Imbiss machten sich die Vinissima wieder auf den winterlichen Heimweg.

(Text: Andrea Wirsching)

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