Georgien gilt als Wiege des Weins. Bereits vor über 8.000 Jahren wurden in dem kleinen Land am Kaukasus Trauben inklusive Schalen und Stielgerüst in unterirdischen Tonamphoren vergoren. 2013 erklärte die UNESCO das Verfahren zum Immateriellen Kulturerbe.
In der internationalen Weinwelt hat der Qvevri-Wein heute Kultstatus. Besonders der Ausbau weißer Trauben auf der Maische, bekannt als Orange Wine, hat in Süd- und Westeuropa viele Nachahmer*innen gefunden.
Auch die georgische Weinszene ist im Aufbruch. Die alte Methode wurde wiederentdeckt und individuell weiterentwickelt. Viele der Winzer*innen haben Erfahrungen im Ausland gesammelt und nutzen auch moderne, europäische Ausbauverfahren. Die Vielfalt an Stilen macht das Weinland Georgien spannender denn je.
Wir verkosteten sechs georgische Weine, darunter die beiden Leitrebsorten Rkatsiteli und Saperavi, einmal aus dem Qvevri und einmal nach europäischer Methode ausgebaut. Da insbesondere die Qvevri-Weine zum Essen getrunken werden sollten, wurden dazu ein paar Snacks gereicht, die fester Bestandteil der georgischen Festtafel, genannt Supra, sind.
Dazu gab es Anekdoten über die Vinifikation im Qvevri, den Beginn des Ausbaus nach europäischer Methode und die Verbindung von Kultur und Wein in Georgien, die traditionelle Supra mit Tamada und den Maler Niko Pirosmani.
Text: Janne Böckenhauer
Bild: Manuela Groebe